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Bild zeigt Claudia und Siegbert Mattheis lachend vor weißer Kachelwand

Seniorenmarketing: Interview mit Claudia und Siegbert Mattheis

Prof. Dr. Clemens Schwender, der Herausgeber des GAM-Verlags führte mit uns ein Interview zum Thema Seniorenmarketing und Medien & Alter:

„Wir sind überzeugt, dass man gutes Seniorenmarketing nur machen kann, wenn man das Alter selbst fühlt und versteht.“ (Claudia Mattheis)

Interview mit Claudia und Siegbert Mattheis, dem Geschäftsführer:innen-Duo von der Mattheis Werbeagentur, die ihren Sitz im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg hat. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist das Seniorenmarketing. 

Die beiden Gesellschafter:innen der Mattheis Werbeagentur sind Jahrgang 1966 und 1959 und somit selbst im Alter ihrer Zielgruppen angekommen. Sie wissen also, wovon sie reden. Doch wie definieren sie den Begriff Seniorenmarketing?

CLAUDIA MATTHEIS: Seniorenmarketing spricht die Altersgruppe der Personen an, die 60 Jahre und älter sind. Diese Altersgrenze kann jedoch je nach Kontext und Zielsetzung der Marketingkampagne variieren. Manche Unternehmen und Organisationen richten ihre Seniorenmarketing-Strategien auf Personen im Alter von 50 oder 55 Jahren aus. Es ist immer abhängig davon, wie unsere Kunden „Senior“ definieren und welche spezifischen Bedürfnisse sie ansprechen möchten.

GAM: Sehen Sie sich als Repräsentanten der Zielgruppe? Oder anders ausgedrückt, wie verstehen Sie ältere Menschen?

SIEGBERT MATTHEIS: Ich verstehe mich natürlich als Zielgruppe. Wir fühlen uns aber nicht als Senioren und wollen auch Seniorenteller. Ich will auch nicht als Rentner oder als Senior angesprochen werden. Doch dies geschieht viel zu oft und zu pauschal. Und weil uns dies so ärgert, haben wir unser Seniorenmarketing ausgebaut.

Wichtig ist zu verstehen, dass wir mit 60 durchschnittlich noch 20 oder 30 Jahre aktives Leben vor uns haben! Und in den meisten Fällen verfügen wir auch über mehr Geld als früher. Wir wollen jedoch keine extra für Senior:innen gebauten Geräte mit schlechtem Design. Gleichzeitig haben wir aber auch keine Lust, Zeit zu vergeuden und uns mit ellenlangen, komplizierten Bedienungsanleitungen herumzuschlagen!

CLAUDIA MATTHEIS: Wir sind überzeugt, dass man gutes Seniorenmarketing nur machen kann, wenn man das Alter selbst fühlt und versteht. Das betrifft die Sensibilität, die man im Alter gegenüber bestimmten Themen bekommt. Das ist anders als früher. Die Altersbilder haben sich verändert. 

SIEGBERT MATTHEIS: Trotzdem haben wir auch unsere eigenen Altersbilder von früher im Kopf. Das heißt, als 20-Jähriger waren 30-Jährige alt. Als 40-Jähriger waren 60-Jährige ziemlich alt. Jetzt bin ich 64. 70-80-Jährige sind nun alt. Man muss sich fragen: „Was heißt es eigentlich, alt zu sein?“. Und tragen wir ab einem bestimmten Alter alle Beige?

GAM: Eine Kollegin des GAM sagte, Bunt ist das neue Beige.

CLAUDIA MATTHEIS: Menschen werden in ihrer Diversität immer sichtbarer. Und zwar über alle Generationen. Deswegen passt dieses „Bunt ist das neue Beige“ sehr gut. Alte sind so unterschiedlich wie die Jungen. Aber es gibt viel mehr Ausprägungen als früher. Und es sind mehr Lebensformen möglich. Das fängt beim Wohnen an, noch nie gab es so viele Wohnformen für ältere Menschen wie heute. Als Alternative zum alleine Leben im eigenen Haus oder in der Wohnung kann man auch in ein Mehrgenerationen-Haus ziehen, in eine Wohngemeinschaft mit Gleichgesinnten, in eine Service-Wohnanlage in der Stadt oder in ein Wohnprojekt auf dem Land mit vielen Tieren und gemeinschaftlichen Gartenflächen. Oder man verbringt den Ruhestand im Ausland. 

Genauso vielfältig sind die Antworten auf die Frage, ob man mit über 60 noch weiterarbeiten will. Ich kann mich nicht erinnern, dass dies in der Vergangenheit so intensiv diskutiert wurde wie aktuell. Es liegt nicht nur am Fachkräftemangel, sondern daran, wie sich heute Menschen jenseits des 60. Geburtstages fühlen. Viele denken gar nicht an die Rente, sie wollen aber anders arbeiten. Vielleicht mit weniger Arbeitstagen im Monat und dafür mit mehr Flexibilität. Ich kenne viele Babyboomer, die beruflich etwas Neues anfangen, die Branche wechseln, sich selbstständig machen oder sich ehrenamtlich engagieren. Der Wunsch, weiterhin gebraucht zu werden und das Wissen weiterzugeben, ist stärker denn je.

Mehr darüber auch auf unserem Portal Livving.de: Wie wollen wir in Zukunft leben?

Wir „Alten“ sind also sehr divers, wir fühlen und denken anders als die Generation unserer Eltern oder Großeltern. Deswegen wollen wir auch anders angesprochen werden. Das haben jüngere Werber:innen nur noch nicht bemerkt.

GAM: Das Alter gehört zu den Stereotypen, die als Fremdbild beginnen und dann Selbstbild werden. 

CLAUDIA MATTHEIS: Ja, das ist auch ein großes Thema bei uns. Was ich in den Generationen der 50-, 60-, 70-Jährigen an Lebensfreude und Erfahrung spüre, ist in gewisser Weise alterslos. Zumal sich viele zehn Jahre jünger fühlen, als es in ihrem Pass steht. Deswegen reagieren wir so sensibel, wenn wir festgeschrieben werden auf Senior:innen und Rentner:innen.

Keine Altersgruppe wird übrigens mit so vielen Namen bedacht wie die älteste. Sehr beliebt sind Best Ager oder Babyboomer, aber auch Bezeichnungen mit Edelmetall-Assoziationen wie Silver Society, Silver Economy, Silver Generation, Golden Ager und Platin Surfer.

Offenbar gibt es viele Unsicherheiten, wie ältere Menschen bezeichnet werden sollen, ohne dass sie sich diskriminiert fühlen. Und genau dies ist das Problem in der Kommunikation. Denn kaum jemand über 50 fühlt sich von den vorgenannten Bezeichnungen angesprochen.

Das macht die Ansprache im Seniorenmarketing auch so kompliziert. In Gesprächen mit Unternehmer:innen oder mit Verbänden merken wir zudem, dass diese die Zielgruppe 60+ schwer greifen können. Vor allem jüngere Entscheider sind oft unsicher, was die politisch korrekte Anrede ist. 

Wir machen seit 30 Jahren Werbung und sind trainiert darauf, uns in unterschiedlichste Zielgruppen reinzudenken. Das ist Teil unserer DNA oder das, was wir gelernt haben. Wir schauen vorurteilsfrei und ohne Klischees auf das, was die Leute wollen, wie sie ticken, wo sie herkommen, was ihre Bedürfnisse sind. Und genauso gehen wir damit um, wenn wir Menschen im Alter von 50, 60, 70, 80 plus vor uns haben.

SIEGBERT MATTHEIS: Das gilt auch für Fragen der geschlechtsspezifischen Wahrnehmung: Mann und Frau.

GAM: Was sind geschlechtsspezifische Unterschiede im Marketing?

CLAUDIA MATTHEIS: Es gibt heute viel mehr Medien von und für Frauen 50 plus. Diese beweisen, dass wir nicht plötzlich unsichtbar werden wollen. Wir stehen mitten im Leben, sind beruflich engagiert, immer noch attraktiv sind und spielen eine Rolle in der Gesellschaft. Selbst das frühere Tabu „Wechseljahre“ wird stärker thematisiert als je zuvor.

Auffällig ist aber, dass es kaum mediale Angebote für Männer über 50 gibt. Die müssen sich weiterhin mit Men’s Health und dem Playboy begnügen.

Schön ist auch, dass es in den Medien immer mehr Frauenmodels im Alter von 50 oder 60 plus gibt. Das war früher ein absolutes No-Go.

Das Interessante ist, dass die Senior-Models die gleichen Looks zeigen, die auch jüngere Frauen tragen, ohne peinlich zu sein. Wenn sie sich Sneaker-Werbung anschauen, für Kosmetik oder Mode oder Parfümwerbung. Diese Produkte sind heute altersunabhängig. Die werden von älteren Models souverän präsentiert.

SIEGBERT MATTHEIS: Der Männermode-Anbieter „Mey & Edlich“ hat vor einigen Jahren erstmals auch männliche Senior-Models gezeigt, einen Mann mit weißem Bart und schwarzen Klamotten, der tätowiert war. Das hat mich angesprochen. Das war etwas anderes, als man bisher kannte.

GAM: Er ist ein Gegenstereotyp, weil es gegen die Erwartungen visualisiert. 

SIEGBERT MATTHEIS: Vorreiter war Friedrich Liechtenstein in der Edeka-Werbung: „Das ist geil. Supergeil.“ Die war erfolgreich, der Clip lief viral.

GAM: Sie haben auf Ihrer Homepage an vielen Stellen den Gender-Doppelpunkt. Warum?

SIEGBERT MATTHEIS: Ich finde das absolut wichtig und richtig. Vor drei Jahren habe ich mich mit der Freundin meines Neffen unterhalten, die 23 war. Und sie hat während des Familiengesprächs gegendert. Für sie war das selbstverständlich, aber sie musste mit ihrem Vater und dem Bruder kämpfen, die das idiotisch fanden. Wir haben uns für den Doppelpunkt entschieden, da der auch von den Screenreadern für Sehbehinderte als Pause lesbar ist. Es war für uns eine Umstellung, an die wir uns gewöhnen mussten. Es ist wie die Maske bei der Pandemie. Es nervt, aber es ist wichtig und richtig.

Mehr zum Gendern in der Werbung

CLAUDIA MATTHEIS: Wir haben auch immer mehr Kund:innen, die Wert auf das Gendern legen. Und wir achten auf eine klischeefreie Kommunikation. Da gehört Ageism dazu. Denn grade darin gibt es einen großen Widerspruch. Zum einen wird Diversität eingefordert, aber jüngere Menschen diskriminieren Ältere. Und Ältere, die das Gendern ablehnen, haben Vorbehalte gegenüber den Jüngeren. 

GAM: Ja, wahrscheinlich braucht man Geduld, bis sich das in der Gesellschaft durchsetzt. In der Debatte um Altern gibt die Begriffe „Altersgewinne“ und „Altersdefizite“. Defizite sind offensichtlich nichts, was man im Marketing verstecken müsste. 

CLAUDIA MATTHEIS: Aus unserer Sicht gibt es keine Defizite. Hörgeräte und Brillen sind kein Defizit. Übergewicht ist kein Defizit. Selbst Gebrechlichkeit muss keines sein.
 Zumal auch jüngere Menschen körperliche Einschränkungen haben können. Ich kenne Dreißigjährige, die sich mit Arthrose schwertun – etwa ehemalige Fußballspieler:innen. Daher sollte sich Werbung für ältere Zielgruppen auch nicht darauf konzentrieren, was nicht mehr geht, sondern welche Möglichkeiten und Erleichterungen das Angebot bietet.

Man muss sich fragen, was man erreichen will und ob ein Produkt dabei hilft. Geht es zum Beispiel um mehr Mobilität? Oder um soziale Teilhabe durch besseres Hören und Sehen?

Wir wollen wegkommen von den Altersgruppeneinteilungen und -zuschreibungen, sondern deren Bedürfnisse in den Fokus nehmen, an denen dann die Produktgestaltung und -kommunikation auszurichten ist. Und das versuchen wir in unserer Arbeit. 

Und aktuell: Marketing wird oft reduziert auf Produktdesign und Kommunikation. Wir sehen Personalmarketing mittlerweile auch als wichtigen Teil im Marketing-Mix für die Zielgruppe 50 plus. Arbeitnehmer:innen über 50 bringen wertvolle Berufserfahrung mit und sind unverzichtbar, besonders angesichts des Fachkräftemangels. Diese Altersgruppe ist oft unabhängig, lebenserfahren und gesund, was sie zu wertvollen Mitarbeitern macht, insbesondere in Führungspositionen. Was aber oft fehlt sind passende Angebote, wie zum Beispiel andere Arbeitszeitmodelle. Es ist wichtig, dass Unternehmen erkennen, warum das Einbeziehen und Wertschätzen von älteren Mitarbeitern zur Vielfalt und Attraktivität eines Unternehmens beiträgt.

GAM: Danke für dieses Plädoyer und für das Gespräch.

Die Zeitschriften-Ausgabe zu Seniorenmarketing beim GAM-Verlag

Künstlersozialkasse Marketingkolumne DER MITTELSTAND

Künstlersozialkasse: Das kann für Sie sehr teuer werden!

Sieben typische Irrtümer von Unternehmer:innen zu einer kaum bekannten Zwangsabgabe, aktuell 2023 in Höhe von 5 %

Kaum eine andere Pflichtabgabe ist in Unternehmen so wenig bekannt wie die Künstlersozialkasse (KSK). Dabei existiert sie bereits seit 1983. Mit den Einnahmen werden Zuschüsse in Höhe von 50 Prozent zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung von rund 180.000 freischaffenden Künstler:nnen und Publizist:innen in Deutschland finanziert.

Die Abgabe konnte früher oft ohne spürbare Konsequenzen ignoriert werden, da die KSK als relativ kleine Behörde nur wenige Unternehmen deutschlandweit prüfte. Doch seit 2007 gibt es eine Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung, die im Zuge der regulären Arbeitgeberprüfungen jetzt auch auf die KSK-Abgaben achtet. Unternehmer:innen mit mehr als 20 Mitarbeiter:innen können aktuell circa alle vier Jahre mit einer Kontrolle rechnen. Von den kleineren Unternehmen werden jährlich 40 Prozent überprüft. Der Rest erhält eine Belehrung über die verpflichtende Abgabe, die unterschrieben zurückgeschickt werden muss.

Achtung: Wer keine oder falsche Angaben macht, dem drohen jetzt sogar Bußgelder bis zu 50.000 Euro!

Grund genug also, die wichtigsten Irrtümer zur KSK-Abgabe näher zu beleuchten.

1. Irrtum:

Die Abgabe zur Künstlersozialkasse müssen nur Verwerter:innen von Kunst zahlen wie z. B. Verlage, Werbeagenturen, Theater, Orchester oder Rundfunk- und Fernsehsender.

Leider falsch! Als Unternehmer:in sind Sie zur Abgabe an die KSK immer verpflichtet, wenn Sie  freischaffende Künstler:innen beauftragen, das heißt, Schauspieler, Maler, Clowns, Texter, Journalisten, Grafiker, Designer, Fotografen sowie Film- und Tonproduzenten, usw.

Nur als „Endverbraucher:in“ müssen Sie keine Abgaben leisten, z. B. wenn Sie Fotograf:innen und Musiker:innen für Ihre private Geburtstagsfeier engagieren.

2. Irrtum:

Die Gestaltung meiner Webseite ist von der Abgabe zur KSK befreit.

Leider auch falsch! Auch Webdesigner:innen gelten als Künstler:in, egal wie kreativ die Gestaltung ist. Nur für die reine Programmierleistung oder für die Betreuung der Funktionalität, Aktualität, Nutzerfreundlichkeit etc. durch Webmaster:innen fällt keine Künstlersozialabgabe an.

3. Irrtum:

Für Künstler:innen auf unserer Firmen­feier muss ich keine Abgabe zur KSK leisten.

Auch falsch! Sobald Sie freie Mitarbeiter:innen, Geschäftsfreunde oder auch eine:n Bürgermeister:in einladen, handelt es sich um eine öffentliche Veranstaltung und Sie müssen für Moderator:innen, Gaukler:innen und sonstige Künstler:innen die Pflichtabgabe leisten. Nur wenn ausschließlich Betriebsangehörige (ggf. mit Ehegatten bzw. Partnern) feiern, kann eine Veranstaltung als nicht-öffentlich gelten.

Tipp: Lassen Sie bei Rechnungen für Events alle Leistungen von „Nichtkünstler:innen“ rausrechnen, da für diese keine KSK-Abgabe anfällt. Dazu zählen z. B. Köche, Bedienung, Speisen und Getränke.

4. Irrtum:

Mein Unternehmen ist so klein, da entfällt die KSK-Abgabe grundsätzlich.

Falsch! Die Größe Ihres Unternehmens ist irrelevant, denn auch für kleine Betriebe, die nur unregelmäßig Aufträge an selbstständige Kreative vergeben, gilt seit 2015 eine Bagatellgrenze von 450 Euro im Kalenderjahr. Sobald Sie diese übersteigen, sind Sie sofort abgabepflichtig.

5. Irrtum:

Die Abgabe muss ich nur für Kreative zahlen, die bei der KSK versichert sind.

Falsch! Es ist völlig unerheblich, ob die von Ihnen beauftragten Künstler:innen in der KSK versichert sind. Die Abgabepflicht besteht sogar dann, wenn sie nur nebenberuflich für Sie arbeiten oder gar keine einschlägige Ausbildung in dem von Ihnen beauftragten Kreativ-Bereich haben.

6. Irrtum:

Nebenkosten in der Rechnung der Kreativen zählen nicht für die KSK-Abgabe.

Falsch! Die Bemessungsgrundlage der KSK sind die an selbstständige Künstler:innen gezahlten Entgelte (§ 25 KSVG). Dazu gehören neben den Honoraren auch Sachleistungen, Auslagen und Nebenkosten, z. B. für Aufnahmetechnik oder Assistent:innen bei den Fotograf:innen. Nur für die ausgewiesene Umsatzsteuer, Reisekosten und Bewirtungskosten im Rahmen der steuerlichen Freigrenzen entfällt die Abgabepflicht.

Tipp: Vermeiden Sie Pauschalrechnungen und lassen Sie von selbstständigen Kreativen alle Leistungen einzeln aufschlüsseln, dies gilt speziell für Druckkosten oder die Schaltung von Anzeigen. Denn sonst ist der gesamte Rechnungsbetrag KSK-pflichtig!

7. Irrtum:

Der Kreative muss mich darauf hinweisen, dass ich für seine Leistung an die KSK zahlen muss.

Falsch! Keiner Ihrer Auftragnehmer ist verpflichtet, Sie darüber zu informieren. Und Sie dürfen Ihre KSK-Abgabe auch nicht „als Strafe“ vom Honorar des Künstlers abziehen.

Sie machen Werbung für Ihr Unternehmen und haben dafür externe Kreative beauftragt? Prüfen Sie, ob Sie dafür Abgaben zur Künstlersozialkasse (KSK) zahlen müssen:

Vorgehensweise Künstlersozialkasse, KSK

Aktualisierung KSK-Abgabe: Seit 2023 beträgt der Abgabesatz 5 %

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Trend skalierbare Logos, die an viele unterschiedliche Anforderungen angepasst werden können.

Vier Design-Trends für die Kommunikation im Mittelstand

Nach einer Zeit werblicher Zurückhaltung gehen jetzt viele Unternehmen kommunikativ in die Offensive. Wer wieder sichtbar werden oder konkurrenzfähig bleiben will, sollte beim Design Mut und Innovationsfreude zeigen. Hier die wichtigsten Trends für die Print- und Onlinekommunikation.

1. Skalierbare Logos

Marken, die auf verschiedenen Kanälen kommunizieren, brauchen mehr denn je ein Logo, was sich den unterschied­lichen Anforderungen ohne Probleme anpasst – und trotzdem die Markenidentität unverwechselbar widerspiegelt. Vorbei sind die Zeiten, wo Logos mit ausgefallenen Bildern und detaillierten Grafiken ergänzt wurden. Denn Unternehmen, für die digitale Medien das wichtigste Marketingmedium sind, brauchen ein Firmenzeichen, welches auch dann noch funktioniert, wenn es für einen Social-Media-Post stark verkleinert wird.

Zudem gibt es auch immer häufiger formveränderliche Logos, das heißt, von dem Master-Logo werden je nach Anwendung verschiedene Versionen genutzt. So wird z. B. bei einer Print-Anzeige das komplette Logo gezeigt, während bei Instagram-Storys nur eine auf ein einfaches Markenelement reduzierte Logoversion zu sehen ist.

2. Minimalistisch und farbenfroh

Passend zu den anpassungsfähigen Logos ist auch dieser Trend: Minimalismus. Unternehmen verzichten auf kursive Schriftarten oder andere visuelle Elemente. Stattdessen werden die Logos immer mehr zu schlichten Wortmarken mit einem starken und einfachen Schriftbild. Das erleichtert zudem den Kunden, sich mit ihrer Marke zu beschäftigen. Die Nutzer wünschen sich eine direkte Kommunikation und wollen ein Minimum an Aufwand betreiben, um Botschaften zu verstehen. Damit die Layouts bei aller Reduktion nicht langweilig werden, kommen immer häufiger kräftige Farben, Farbverläufe und ungewohnte Kontraste zum Einsatz.

3. Nostalgie

Einerseits gibt es den starken Trend beim Branding zu modernen und klaren Auftritten. Gleichzeitig boomen aber auch die Retro-Logos. Dies gilt vor allem für Marken, die schon viele Jahrzehnte aktiv sind. Offenbar möchte man die Kunden so daran erinnern, dass es eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte gibt. Und vertraute Schriftzüge sorgen zudem für eine starke emotionale Bindung.
Aktuelles Beispiel ist Burger King: Das 2021 neu eingeführte Logo hat starke Ähnlichkeit mit dem Schriftzug, der von 1969 bis 1999 genutzt wurde.

4. Unkonventionelle Designs

Vor allem bei Webseiten, Online-Shops und Apps geht es um Nutzerfreundlichkeit und Ladegeschwindigkeiten. Der Nachteil: Das Webdesign ähnelt sich immer häufiger und überrascht die User nicht mehr. Verhindern lässt sich dies mit Layouts, die mit Konventionen brechen und verschiedene Stilelemente kombinieren. Collagen, unterschiedliche Hintergründe, mutige Typografie, interaktive Videos oder animierte Bilder – all dies sorgt dafür, dass Verweildauer und damit auch die Markenbindung steigen.

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Marketingkolumne Claudia Mattheis Umgang mit gendersensibler Sprache

Worte mit Mehrwert: So gelingt der Umgang mit gendersensibler Sprache

Gendern ja oder nein – dieses Thema bewegt aktuell nicht nur Sprachästheten. Warum dies aber mehr als nur eine Mode ist, und welche Alternativen es zum Gender-Sternchen gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die rein männliche Vorherrschaft in der Sprache schwindet. Lange war es unstrittig, dass mit dem generischen Maskulinum Frauen automatisch „mitgemeint“ sind. Doch immer mehr Frauen fühlen sich nur angesprochen, wenn sie explizit erwähnt werden. Zudem wächst in der Gesellschaft die Sensibilität für gender- und diversityfreundliche Kommunikation.

Die Diskussion dazu wird jedoch vor allem in Deutschland leidenschaftlich und oft sehr unversöhnlich geführt. GegnerInnen befürchten feministischen Sprachterror, die Befürworter*innen dagegen beklagen die Unterdrückung der Frauen. Und dann gibt es noch die große Gruppe derer, für die Gendern schlicht eine sprachliche Katastrophe ist.

Gendern ist nicht überall beliebt:
16 % der Deutschen befürworten das Gendern „eher“ und nur
10 % „voll und ganz“. 29 % lehnen „es eher ab“ bzw. 36 % „voll und ganz“.**

Kommunikative Herausforderungen

Unternehmer_innen stehen also vor der Herausforderung, in der täglichen Kommunikation mit Kundinnen und Kunden und MitarbeiterInnen das richtige Maß an gendergerechter Sprache zu finden. Wichtig ist dabei vor allem, dass diese zur eigenen Haltung und der jeweiligen Zielgruppe passt.

Die Verwendung einer gendergerechten bzw. genderneutralen Sprache kann durchaus als wichtiges Instrument zur Imagepflege verstanden werden. Zeigt sie doch, dass sich das Unternehmen mit einer sich wandelnden Gesellschaft zeitgemäß auseinandersetzt.

Doch wie funktioniert Gendern richtig ­– mit Sternchen, Binnen-I oder Doppelpunkt?

Wir zeigen sieben mögliche Alternativen. Für welche Sie sich entscheiden, ist letztendlich Geschmackssache. Nur möglichst einheitlich sollte die Form sein – und nicht, wie im Text zuvor, bunt gemischt.

Sieben Beispiele für Gender-Schreibweisen und ihre Nutzung

1. Geschlechtsneutrale Formulierung

Kundschaft

Vorteil: Gut lesbar und sorgt für Sprachvielfalt.
Nachteil: Funktioniert nicht immer, schwierig, wenn nur Einzelperson gemeint ist.
Beispiel: Schülerin / Schüler kann nicht durch Schülerschaft ersetzt werden.
Nutzung*: 45,7 %

2. Gender-Stern / Asterisk

Kund*innen

Vorteil: Adressiert alle Geschlechter inkl. divers und ist das bekannteste Genderzeichen. Das Wort „Gender­sternchen“ wurde 2020 in die Neuauflage des Duden aufgenommen.
Nachteil:Nicht barrierefrei. Abweichende Regelungen bei Vokalen oder Umlauten am Ende, da diese sonst schwer lesbar bzw. unaussprechlich wären, wie z. B. Kunde*innen bzw. Kollege*innen (wird zu Kolleg*innen).
Nutzung*: 28,1 %

3. Gender-Doppelpunkt

ein:e Kunde:in

Vorteil: Adressiert alle Geschlechter inkl. divers.
Nachteil: Nicht wirklich barrierefrei. Das Zeichen mitten im Wort ist schwer verständlich für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und alle, die gerade erst Deutsch lernen.
Nutzung*: 22,4 %

4. Doppelnennung

Kundinnen und Kunden

Vorteil: Gleichberechtigte Nennung, einfach verständlich.
Nachteil: Bei häufiger Nutzung werden Texte deutlich länger als bisher.
Nutzung*: 19,7 %

5. Schrägstrich

Kund/-in

Vorteil: Geschlechter männlich und weiblich werden adressiert. Kurze Form verbessert Lesbarkeit.
Nachteil: Nicht divers.
Nutzung*: 11,6 %

6. Binnen-I

KundInnen

Vorteil: Stellt die Geschlechter männlich und weiblich gleich. Wird seit Anfang der 1980 Jahre in der Frauenrechtsbewegung genutzt.
Nachteil: Erschwert das flüchtige Lesen.
Nutzung*: 8,5 %

7. Gender-Gap

Kunde_in

Vorteil: Adressiert alle Geschlechter inkl. divers. Ist seit 2003 in vielen wissenschaftlichen Publikationen gängige Praxis.
Nachteil: Nicht barrierefrei.
Nutzung*: 7,1 %

Mehr Infos & praktische Hilfen:
Genderleicht.de: Tipps & Tools für das diskriminierungsfreie Schreiben und Sprechen.
www.genderleicht.de

Genderator: Ein Werkzeug zum schnellen Erzeugen gender­neutraler Texte.
www.genderator.app

Gut zu wissen

Sprache lebt und entwickelt sich immer weiter. Seien Sie offen für Diskussionen.
Um das richtige Gender-Maß in Ihrem Unternehmen zu finden, helfen diese Fragen:

  • Was wollen Sie mit Ihrer Sprache erreichen?
  • Was will Ihre Zielgruppe?
  • Braucht jeder Kommunikationskanal eine eigene Form?
  • Wie binden Sie Ihre Mitarbeitenden ein?

* Umfrage 10/2020 „Gendersensible Sprache in Fachmedien“ von designtagebuch.de; ** Umfrage Mai 2021 infratest dimap

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Martketingkolumne Claudia Mattheis Werben mit Qualität DER Mittelstand 0621

Werben mit Qualität – Slogans im Wandel der Zeit

Qualität ist die beste Werbung – diese alte Weisheit klingt ein wenig aus der Zeit gefallen. Ist sie aber nicht. Denn bis heute taucht das Wort „Qualität“ in den Slogans von Unternehmen auf. Wie damit geworben wird, und was sich in den letzten Jahrzehnten sprachlich verändert hat, erfahren Sie in dieser kurzen Reise durch die Werbegeschichte.

Slogans mit Qualität

178.000 Werbeaussagen aus 111 Jahren Werbegeschichte wurden von uns analysiert*. Wir hatten erwartet, dass mit dem Qualitätsversprechen sehr inflationär geworben wird. Doch der Begriff ist deutlich weniger präsent als vermutet: Nur 1.660 der Slogans verwenden den Begriff „Qualität“, das sind lediglich 0,93 %.

Im Ranking der 100 häufigsten Werbebegriffe seit 1950 belegt „Qualität“ insgesamt nur den Platz 63. Beliebter war das Wort in den 70er Jahren (Platz 19) und 80er Jahren (Platz 12). Damals auf Platz 1 war „Sie“. Seit Anfang der 90er Jahre ist es unverändert das Wort „Wir“.

Qualität kommt selten alleine

Wer mit Qualität im Slogan wirbt, ergänzt den Begriff zumeist mit anderen Wörtern. Die beliebtesten vier Kombinationen sind:

  • Qualität und Zeitangabe: Dass ein Unternehmen schon lange am Markt überlebt, kann ein Beweis für gute Leistung sein. Vor allem bei neueren Slogans ist es sehr beliebt, darauf zu verweisen. Zum Beispiel „Qualität seit 1920“ oder „Qualität seit über 100 Jahren“.
  • Qualität und Preis: Offenbar kein Widerspruch für viele Werbetreibende ist die hohe Qualität zum geringen Preis.
  • Qualität und Tradition: Qualität und / aus / mit Tradition wird gerne kombiniert, um Vertrauen aufzubauen.
  • Qualität und Innovation: Was neu ist, muss nicht schlecht sein. Aber sicherheitshalber weisen viele Unternehmen gerne nochmals darauf hin.

So wird seit 111 Jahren mit Qualität geworben

Werbesprache ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit. Und so zeigt die nachfolgende Auswahl von Slogans sehr deutlich, wie sich die Bedeutung von dem Qualitätsbegriff verändert hat.

Was ist ein Slogan?

Das Wort kommt aus dem Gälischen und bedeutet „sluagh = Feind“ und „ghairm = Ausruf“. Es ist der Schlachtruf der alten Highland Clans. In der späteren Bedeutung wandelte er sich zu Schlagwort oder Parole. Im Marketing gilt der Slogan als Überbegriff der Werbeaussagen und wird in der Regel langfristig und unverändert in der Markenkommunikation genutzt. Neben dem Logo ist er das wichtigste Element im Aufbau einer Marke. Ein guter Slogan bringt den Nutzen und das Image eines Unternehmens prägnant und unverwechselbar auf den Punkt. Darum ist er als produktergänzende Botschaft unverzichtbar, wenn Anbieter im Gedächtnis ihrer Kunden bleiben wollen.

*Quelle: eigene Recherche auf Slogans.de

1910er – 1950er

4711: Durch Qualität die Weltmarke
Teekanne: Inbegriff von Qualität und Ergiebigkeit
Schiesser: Schiesser ist Qualität
Pfanni: Wirklich Qualität

1960er

Nordmende: Weltbekannt durch Qualität
Wrigley’s Spearmint: Nimm Wrigley’s Spearmint – nimm Qualität.
Braun: Geräte von Braun. Weltweit anerkannte Qualität
Maggi: Qualität gelb-rot verpackt, das ist Maggi
Kupferberg Gold: Qualitätsmarke allerersten Ranges

1970er

Braun: Qualität hat ihren eigenen Stil
Wollsiegel: Wollsiegel-Qualität: Darauf können Sie sich verlassen.
Osram: Qualität, die einleuchtet.
Matchbox: Bringt Qualität mit ins Spiel
Otto: Otto liefert den Beweis – Qualität zum kleinen Preis
Bosch: Qualität aus gutem Hause
Schiesser: Unsere Masche ist Qualität
Neckermann: Qualität per Katalog
AEG Lavamat: Qualität macht sich bezahlt
Miele: Qualität ist Miele-Sache
Karstadt: Wo Qualität sehr preiswert ist

1980er

Agfa: Profi-Qualität in Band und Cassette
Honda: Qualität und Technik die begeistert
Guhl: Qualität ist, wenn es hilft
Rodenstock: Qualität vor Augen
Brother: Qualität aus erster Hand
Puma: Denn Puma macht’s mit Qualität
Dr. Oetker: Qualität ist das beste Rezept
Zwilling: Qualität mit Weltruf
Salamander: Die Qualität ist höher als der Preis
Rank Xerox: Team Xerox. Durch Qualität überzeugen
Wenz: Qualität zum Vorzeigen
Westfalia: Weil’s für Qualität keinen Ersatz gibt

1990er

AEG Elektrowerkzeuge: Qualität setzt sich durch
Horten: Qualität – Auswahl – günstige Preise
Hein Gericke: Die Nr. 1 Qualität
Bosch Hausgeräte: Gute Ideen in Bosch-Qualität
CMA: Kontrollierte Qualität aus deutschen Landen
Bärenmarke: Nichts geht über Bärenmarke. Bärenmarke Qualität
Elnett: Feinste Qualität. Für die schönsten Frisuren der Welt
Wenz: Ihr Qualitäts-Katalog
Velux: Lebensqualität ganz oben
Hörzu: Schalten Sie um auf Qualität

2000er

Caparol: Qualität erleben
Bien-Zenker: Die Qualitätshäuser
Finger Haus: Ein Qualitätsbegriff
Ritter Sport: Qualität im Quadrat
Niederlande: Qualität von nebenan
Bosch: Wir bauen Lebensqualität
Toyota Avensis: Qualität erleben
Henkel: Qualität von Henkel
FAZ.net: Qualität im Netz
Rothaus Pils: Das Qualitätsbier aus dem Schwarzwald
Reformhaus: Qualität, auf die Sie sich verlassen können
Ford Focus: Qualität, die bewegt
Wiesenhof: Qualität vom Lande
Peek & Cloppenburg: Qualität erleben

2020er

Telefunken: Innovation, Technologie und Qualität seit über 100 Jahren
Postcon: Qualität zählt
Edeldestillation Haas: Mit der Qualität verwurzelt
Seitenbacher: Naturkost und Qualität hergestellt in Deutschland
Reifen-Müller: Ein Begriff für Qualität und Sicherheit
Liebherr: Qualität, Design und Innovation
REWE: Beste Qualität zum besten Preis
Edeka: Aus Liebe zur Qualität
Avery Zweckform: Qualität macht den Unterschied
Käfer: Qualität aus Leidenschaft
Böttcher Haus: Leben mit Qualität
Italia Feinkost: Qualität seit 1999

2021er

Delo: Erstausrüster-Qualität seit 1980
Meienburg: Spitzenqualität seit 1986
Sauerland Spielgeräte: Qualität seit 1987
Banneronkel: Hohe Qualität, niedriger Preis
Biolectra Magnesium: Qualität aus der Apotheke
Klinikum Esslingen: Das Qualitätskrankenhaus
Aldi: Qualität ganz oben – Preis ganz unten

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Spielen, damit nicht der Arzt kommt

Gamification, die Nutzung des menschlichen Spieltriebs für die Kommunikation, ist inzwischen auch in Verbänden, Unternehmen und sogar in Behörden angekommen.

Es hat lange gedauert, da Gamification nur als bloße Spielerei angesehen wurde, die nichts in ernsthaften Branchen oder Themen zu suchen hatte. Für einen „seriöseren“ Touch haben sich daher auch Bezeichnungen wie „Serious Games“ oder „Infotainment“ etabliert.

Aber inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Gamification – wenn sie gut gemacht und durchdacht ist – perfekt dafür geeignet ist, Inhalte einfacher, schneller und effektiver zu kommunizieren. Typische Einsatzgebiete sind Mitarbeiterschulung und -motivation, Kundenbindung oder Lern-Anwendungen. Und selbst im Gesundheitswesen kann Gamification zum Genesungsprozess beitragen oder zumindest eine Verschlimmerung der
Krankheit aufhalten.

Warum funktioniert Gamification?

Gamification basiert auf einer alten Erkenntnis: Mit Spaß geht alles einfacher, sogar lernen. Eine spielerische Herangehensweise weckt positive Emotionen. Diese sorgen dafür, dass wir Inhalte besser im Gedächtnis behalten. Je mehr Sinne am Lernprozess beteiligt sind, umso besser ist der Lernerfolg. Die Erinnerungsleistung beim reinen Lesen eines Textes liegt lediglich bei 10 Prozent. Wenn wir jedoch etwas selbst tun, z. B. etwas spielerisch ausprobieren, liegt die sogenannte Behaltensleistung bei 90 Prozent!

Erfolgreiche Gamification-Mechanismen sind z. B. Multiple Choice-Fragen (ggf. auf Zeit), Puzzles, Drag’n’Drop-Spiele.

Gamification-Beispiele

Re-Mission
Re-Mission ist ein Gründungsprojekt von Hopelab.org, einem sozialen Innovationslabor aus San Francisco. Das Videospiel motiviert junge Krebspatienten dazu, die oft unangenehme Behandlung einzuhalten.

Idee: Der Spieler steuert einen Nanoroboter, der durch den Körper eines Patienten reist und Krebszellen und andere Infektionen „tötet“, während er einem „Dr. West“ im Spiel die Symptome meldet. Ganz nebenbei bekommt der Spieler Informationen über Krebsbehandlungen – einschließlich Chemotherapie – und warum deren Einhaltung so wichtig ist. Dieses Spiel hat nachweislich dazu geführt, dass die jungen Patienten ein Gefühl von Selbstbestimmung und Kontrolle bekamen, was die Therapietreue erhöhte. Klinische Studien, die auf der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) basierten, zeigten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den durch das Spielen hervorgerufenen Erregungs­zuständen und der Empfänglichkeit für das Behalten von Wissen über die Therapie und deren Einhaltung.So wird Ihr Gamification-Projekt erfolgreich

Kerngesund – Foodrevolution
Der gemeinnützige Verein „Haus Leben e. V.“ Leipzig betreut und berät über 2.000 Krebspatienten pro Jahr. Ein Schwerpunkt in der Prävention ist die Ernährung. Denn bestimmte Nahrungsmittel und Ernährungsgewohnheiten können das persönliche Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Das Problem: Kaum ein Patient hat Lust, die vorhandenen Diätempfehlungen bzw. Ratgeber zu lesen.

So entstand die Idee zu der App „Kerngesund – Foodrevolution“, in der alle Aspekte der gesunden Ernährung spielerisch vorgestellt werden. Die sachlichen Informationen lieferten ein kleines Team engagierter Ärzte und Experten für Ernährung, Onkologie und Psychologie. Designer und Programmierer entwickelten daraus 18 interaktive Spiele wie zum Beispiel das Krebs-Risiko-Monster, welches mit verschiedenen Lebensmitteln gefüttert werden kann.

Arzt-Patienten-Kommunikation
Diese App wurde initiiert vom Brustkrebsmagazin „Mamma Mia!“ mit dem Ziel, die Kommunikation zwischen Arzt und (Krebs)-Patientinnen zu verbessern. Denn diese gestaltet sich oft sehr schwierig, da der Arzt meist auf der rationalen Ebene argumentiert, während die Patientin sich auf der emotionalen Ebene befindet. Vor allem, wenn es sich um belastende Gesundheitssituationen wie Brustkrebs handelt, führt dies oft zu Missverständnissen auf beiden Seiten. Die App zeigt fünf typische Situationen in der Arztpraxis mit jeweils vier üblichen Reaktionen der Beteiligten. Interaktiv kann man herausfinden, welche Antworten gut oder schlecht sind und dabei Punkte sammeln. Die fachlich fundierten Erklärungen dazu stammen von einem Team aus Ärzten und Psychologen.

Re-Mission: Der Spieler steuert einen Nanoroboter im Körper, der Krebszellen tötet.
Marketingkolumne DER-Mittelstand. 03/2021 Spielen, damit nicht der Arzt kommt von Siegbert Mattheis
Kerngesund – Foodrevolution: Wenn man krebsfördernde Lebensmittel auf das Krebsrisiko-Monster in der Mitte zieht, vergrößert es sich; bei krebsvorbeugenden Nahrungsmitteln wird es entsprechend auch wieder kleiner.
Marketingkolumne DER-Mittelstand. 03/2021 Spielen, damit nicht der Arzt kommt von Siegbert Mattheis
Situation 2: Die Patientin hat gerade die Diagnose Krebs erhalten. Sie weint und wirkt verzweifelt. Wie würden Sie als Arzt oder Ärztin reagieren? Je nach möglicher Reaktion, die Sie auf das Bild des Arztes ziehen, erhalten Sie eine Auswertung und sammeln Punkte.

So wird Ihr Gamification-Projekt erfolgreich

  1. Stellen Sie zu Beginn immer die Frage: Was soll am Ende als Information „hängen bleiben“?
  2. Daraus ergibt sich oft auch schon die Art der Spielmechanik und das verwendete Tool, ob Quiz, Puzzle, Memoryspiel, Drag‘n‘Drop-Game etc.
  3. Intrinsische Motivation ist immer stärker als extrinsische Motivation, also eine, die auf Belohnung abzielt
  4. Die Aufgabenstellung und Regeln müssen so einfach wie möglich sein (Usability)
  5. Schnelles Feedback motiviert zusätzlich
  6. Das Teilen der eigenen Lösungen innerhalb einer Community kann zusätzliche Motivation schaffen
  7. Mehrere Schwierigkeits-Levels erhöhen die Bereitschaft, sich länger mit dem Spiel zu beschäftigen. Aber beachten Sie das Flow-Moment, das heißt dass die Anforderungen immer nur ein klein wenig über den bisherigen Fähigkeiten liegen dürfen. Bei Überforderung droht Frust, bei Unterforderung Langeweile.

Gut zu wissen

Hier können Sie die Gamification-Anwendungen „Krebsrisikomonster“ und „Arzt-Patienten-Kommunikation“ online ausprobieren:
Gamification-Beispiel im Healthcare-Bereich
Gamification Arzt-Patienten-Kommunikation
Der Link zur App Re-Mission bei Hopelab: https://hopelab.org/product/re-mission/

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Marketingkolumne DER-Mittelstand. 01/2021 Was macht den Mittelstand erfolgreich? Mehr Mut! von Claudia Mattheis

Was macht den Mittelstand erfolgreich? Mehr Mut!

Verzagen gilt nicht. Jetzt ist die Zeit, um neue Ideen schnell umzusetzen.

Seit 25 Jahren berät unsere Agentur Unternehmen aus allen Branchen. Kleine Startups sind ebenso dabei wie internationale Hidden Champions. Zudem sind wir in zahlreichen Business-Netzwerken aktiv und kennen somit die Welt des Mittelstandes aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Immer wieder fasziniert uns die Frage, was einen Unternehmer / eine Unternehmerin erfolgreich macht. Natürlich ist eine gute Geschäftsidee wichtig. Dass dies alleine aber nicht ausreicht, wurde uns im letzten Jahr noch deutlicher bewusst.

Die Coronakrise hat unsere Kunden und Geschäftspartner auf sehr unterschiedliche Weise getroffen. Einige kämpfen mit massiven Umsatzeinbrüchen, andere jedoch trotzen den widrigen Umständen und konnten teilweise sogar neue Geschäftsfelder erschließen. Was diese erfolgreichen Macherinnen und Macher so resilient macht? Sie gehen konstruktiv mit Rückschlägen und Krisen um. Und vor allem haben sie eines: mehr Mut!

Mehr Mut zu neuen Chancen

Wer sich selbstständig macht, beweist alleine schon damit Mut. Denn kaum etwas bringt einen häufiger aus der Komfortzone. Immer wieder gibt es Situationen, in denen Entscheidungen sehr weitreichende, aber unbekannte Konsequenzen haben können. Und wenn es schief geht, dann haftet man im Zweifel mit der gesamten Existenz. In Krisenzeiten ist aber noch mehr Mut nötig als sonst. Damit sind keine leichtsinnigen Entscheidungen gemeint, das Abwägen von Risiken bleibt überlebenswichtige Hausaufgabe. Wer den Fokus aber gezielt auf die Chancen ausrichtet, wird neue Geschäftsmodelle entdecken. Stellen Sie alles auf den Prüfstand, von Zielgruppe über Vertrieb bis zu Service und Produkteigenschaften.

Mehr Mut zu Schnelligkeit – und Fehlern!

In Krisenzeiten wie diesen gilt: Schnell starten statt lange warten. Wenn Sie Ihre neuen Geschäftsideen identifiziert haben, beginnen Sie sofort und entschlossen mit der Umsetzung. Vergessen Sie Ihren Perfektionismus, haben Sie Mut zum Ausprobieren getreu der alten Lebensweisheit „Nur Versuch macht klug“. Testen Sie das neue Angebot im kleinen Stil an Ihrer Zielgruppe und sammeln Sie direkte Feedbacks, um Ihr Produkt immer besser zu machen. Natürlich werden dabei auch Fehler passieren. Doch genauso sicher ist, dass Sie wertvolle Erfahrungen machen werden, die Sie Ihren Kunden noch näher bringt.

Mehr Mut zum Ausprobieren

Wollen Sie z. B. eine neue Dienstleistung anbieten, muss dazu nicht unbedingt Ihre bisherige Webseite komplett erneuert werden. Oft reicht auch eine kleine Landingpage mit passender Domain, um in den Suchmaschinen gut gefunden zu werden und eine Online-Kampagne zu starten. Oder Sie nutzen personalisierte Werbebriefe, mit denen Sie Ihr Angebot in einer neue Zielgruppe testen. Sie sind nicht sicher, welches Mailing besser ankommt? Dann verschicken Sie doch einfach zwei kleinere Teilauflagen mit unterschiedlichen Aussagen und werten Sie aus, welche mehr Erfolg hat. Auf dieser Basis senden Sie anschließend eine modifizierte Version an einen größeren Verteiler.

Auch wenn ein neuer Onlineshop geplant ist, sollten Sie mit der Veröffentlichung nicht monatelang warten, bis alle Produkte komplett und mit perfekten Abbildungen eingepflegt sind. Starten Sie lieber schnell mit einem kleinen Sortiment und testen Sie so die Abläufe, um das Angebot und den Bestellprozess kontinuierlich zu optimieren.

Während diese Live-Tests laufen, können Sie im Hintergrund Ihr Angebot immer weiter perfektionieren und den Webshop mit Inhalten füllen, die Sie sukzessive online stellen.

Oder Sie verzichten zum Start sogar komplett auf einen eigenen Webshop und gehen auf vorhandene Marktplätze wie Amazon, eBay, Etsy, Rakuten etc. Im B2B-Bereich gehören Amazon Business und Alibaba zu den Marktplätzen mit dem global größten Umsatzanteil. Dort zahlen Sie zwar Listinggebühren und Provisionen. Dafür können Sie innerhalb von wenigen Tagen ohne große Investitionen mit dem Verkauf beginnen und dafür eine riesige Reichweite nutzen. So erfahren Sie schnell, ob Ihr Produkt überhaupt nachgefragt wird und die Preise marktfähig sind. Der Nachteil ist allerdings, dass alle Käuferdaten bei den Marktplatzbetreibern bleiben. Wenn Ihr Angebot ein Erfolg ist, sollte daher Ihr Ziel sein, einen eigenen Shop aufzubauen. Dies kann aber parallel zu Ihrem Auftritt auf den Marktplätzen geschehen.

Erfolgsstory: Von B2B zu B2C im Lockdown

Eine Lebensmittelmanufaktur aus Berlin arbeitete bislang ausschließlich und sehr erfolgreich für die Spitzen-Gastronomie. Diese Umsätze brachen während des 1. Lockdowns nahezu komplett weg. Innerhalb weniger Wochen wurde daher mit dem Basisprodukt ein neues Angebot für Endverbraucher entwickelt. Mit Musterverpackungen, Dummys für die PoS-Werbung und Testverkostungen konnten die Einkäufer in Feinkostläden so begeistert werden, dass eine große Stückzahl geordert wurde. Heute sind die Produkte bundesweit im Handel erhältlich. Um von diesem Vertriebskanal aber unabhängig zu bleiben, wurde zusätzlich ein Webshop eingerichtet. Zuerst bestand das Angebot dort nur aus dem Grundsortiment, welches jedoch nach den ersten Erfolgen sukzessive aufgestockt wurde.

Gut zu wissen

  • Um neue Geschäftsideen schnell zu testen, sind weder große Webseite noch umfangreicher Webshop nötig
  • Schon eine kleine Landingpage macht Schnellstart möglich
  • Marktplätze sind eine gute Alternative oder Ergänzung zum eigenen Shop

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Marketingkolumne DER-Mittelstand. 06/2019 Print oder online? Hybrid! von Claudia Mattheis

Print oder online? Hybrid!

Warum gedruckte Werbebriefe gerade jetzt so gut ankommen und wie sie sogar online für mehr Erfolg sorgen können.

„Schreib mal wieder!“ – das war der Slogan der Deutschen Bundespost in den 80er Jahren. Doch in schwierigen Zeiten besinnt man sich ja gerne auf alte Traditionen und Werte. Vielleicht ist das eine Erklärung, wieso Briefe zur Zeit ein echtes Comeback erleben. Es gibt aber noch einige andere Argumente, warum Unternehmen aus dem Mittelstand jetzt auf haptische und persönliche Kommunikation setzen sollten.

3 Gründe, warum personalisierte Briefe Kunden oft besser erreichen:

1. Kein Double-opt-in nötig

Ein gut gepflegter E-Mail-Verteiler ist Basis für erfolgreiches Marketing. Doch leider können viele der vorhandenen Kontakte gar nicht angesprochen werden. Bei vielen älteren Adressen gibt es datenschutzrechtliche Bedenken, da das Double-opt-in fehlt oder unvollständig ist. Was oft nicht bekannt ist: Auch eine erteilte Einwilligung hält nicht ewig. Wenn sie vor vier Jahren generiert wurde, und in dieser Zeit an den Adressaten keine einzige Mail von Ihnen verschickt wurde, erlischt sie. Mit Briefen per Post dagegen sind Sie auf der sicheren Seite. Gemäß § 7, Abs 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) darf der Empfänger auch angeschrieben werden, wenn er kein explizites Einverständnis dafür erteilt hat.

2. Adblocker und Spamfilter sind am Briefkasten machtlos

Immer mehr Verbraucher versuchen, digitale Werbung zu unterdrücken, da die Masse an unerwünschten Botschaften überhand nimmt. Und selbst wenn die Zustimmung für einen Newsletter erfolgt, so bleibt dieser oft in den Fängen der Spamfilter hängen. Die aktuelle CMC Dialogpost-Studie der Deutschen Post und des Collaborative Marketing Club (CMC) vom Mai 2020 belegt dieses Dilemma: Von 30 Prozent der Konsumenten, die überhaupt die Erlaubnis geben, sie per E-Mail anzuschreiben, öffnen wiederum nur 30 Prozent die Mail. Selbst im besten Falle werden also nur neun Prozent der Kunden erreicht, also 91 Prozent, sehen die Werbebotschaft nicht. Deutlich besser schneiden laut Studie jedoch postalisch adressierte Werbebriefe ab, deren Lesequote liegt bei 80 Prozent.

3. Gedruckte Informationen bleiben länger im Gedächtnis

Unser Gehirn ist noch nicht komplett in der digitalen Welt angekommen. Daher merken wir uns Informationen besser, wenn wir sie in gedruckter Form erhalten, statt sie nur am Bildschirm zu lesen. Multisensorische Eigenschaften, das heißt die Haptik von Papier, haben zudem Einfluss darauf, wie wir eine Botschaft wertschätzen. Nutzen Sie also Veredelungstechniken oder sogar dezente Düfte, um ein Mailing besonders zu machen. Spezialisierte Druckereien bieten mittlerweile auch in kleinen Auflagen persönlich adressierte Digitaldrucke mit Bildpersonalisierung, Metallic-Effekten und partiellen Lackierungen.

Anlässe für personalisierte Print-Mailings

Auch bei Mailings sorgt eine gewisse Regelmäßigkeit für größere Erfolge. Um Ihren Kunden einen Brief zu schreiben, gibt es viele gute Gründe, hier eine kleine Auswahl:

  • Anlassbezogene Mailings
    wie z. B. zum Geburtstag, Jahrestag Mitgliedschaft, Unternehmens-Jubiläum
  • Reaktivierungskampagnen
    an Kunden bzw. Nutzer, die nicht mehr auf E-Mails oder Newsletter reagieren
  • Herzlich-willkommen-Mailings
    Neue Mitglieder, Kunden etc. werden begrüßt und erhalten z. B. einen Dankeschön-Gutschein
  • Loyality-Kampagnen
    Bestehende Kunden erhalten als Dank für Kauf etc.
    einen personalisierten Gutschein

Analog + digital = hybrid

Dass man auch in der gedruckten Kommunikation auf eine Webseite oder einen Online-Shop verweist, ist altbekannt. Neu dagegen sind hybride Kampagnen, in denen analoge und digitale Welt miteinander verschmelzen.

Und so könnte eine hybride Werbeaktion ablaufen: Mit einem personalisierten Anschreiben erhalten die Empfänger per Post die Einladung zu einer individuellen Landingpage per Link und / oder QR-Code. Auf dieser Seite finden sie dann individuell zusammengestellte Informationen sowie die Aufforderung zu weiteren Aktionen. Tracking-Tools werten den Zugriff aus und zeigen so den Erfolg der Kampagne und beispielsweise welche Empfänger wie auf die Einladung reagiert haben. Mögliche Anlässe für hybride Kampagnen:

  • Einladung zu Online-Umfragen
  • Einladung zu Online-Seminar
  • Einladung zu Online-Coaching
  • Mailing an Bestandskunden mit Link zu Seiten mit Sonderaktionen

Hybride Veranstaltungen boomen

Versammlungen, Messen und Kongresse leben normalerweise davon, dass viele Menschen gemeinsam an einem Ort sind. Weil dies aktuell nicht überall möglich ist, werden immer häufiger Teile der Events in die Onlinewelt verlegt: Vorträge oder Präsentationen etc. finden teilweise sowohl analog vor einem kleinem Kreis bzw. im Studio statt als auch digital vor einem großem Publikum. Wie gedruckte und personalisierte Einladungen die Teilnehmerzahlen deutlich erhöhen konnten, zeigen diese zwei Praxis-Beispiele:

  • Ein Wirtschaftsverband lud per Brief seine Mitglieder zum Online-Business-Lunch ein. In dem Schreiben war ein Link zu einer Webseite, wo man sich anmelden und auch gleich das gewünschte Essen bestellen konnte. Alle Teilnehmer erhielten vor dem Business-Lunch einen Onlinezugang zur Videokonferenz, und das Essen wurde zum Termin pünktlich ins Büro oder Homeoffice geliefert. So konnten alle Teilnehmer gemeinsam speisen, sich austauschen und den Impulsvorträgen zuhören.
  • Ein Bundesliga-Fußballverein veranstaltete seine erste digitale Mitgliederversammlung, da eine Präsenzveranstaltung aufgrund der Größe nicht möglich war. Weil nicht von allen Mitgliedern eine Mailadresse vorlag, erfolgte die Einladung per Post inklusive Link zum Livestream, wo der Zugang über die Mitgliedsnummer legitimiert wurde.

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Pantone Color of the year 2019

»Living Coral« Pantone Farbe des Jahres 2019

Genug vom Wetter-Grau? Dann kommt »Living Coral«, die Pantone Farbe des Jahres 2019 ja genau richtig. Laut Pantone ist es ein „fröhliches, lebensbejahendes Korallenrot mit goldenen Untertönen, das Energie spendet und auf sanfte Art belebt….“

Tatsächlich ist diese Wahl ein cleverer Marketing-Schachzug vom Farbenhersteller Pantone. Das Unternehmen bleibt so seit 20 Jahren im Gespräch und hat gleichzeitig direkten Einfluss auf Produktentwicklungen und Kaufentscheidungen in verschiedenen Branchen.

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Wie freie Heilberufe werben dürfen

Schöne bunte Werbewelt: Viele Ärzte, Zahnärzte, Psychologen, Therapeuten, Apotheker oder andere Angehörige der Heilberufe schauen vermutlich neidisch zu ihren Kollegen in den USA. Denn diese dürfen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten alle Register des Marketings ziehen: Rabatte, abwertende Vergleiche, Heilversprechen und die Nutzung von Superlativen sind dort ebenso erlaubt wie drastische Bilder mit Vorher- / Nachher-Vergleichen. In Deutschland dagegen galt im Gesundheitsmarkt viele Jahrzehnte lang ein nahezu komplettes Werbeverbot. Diese Zeiten sind zwar vorbei, aber es gibt weiterhin strenge Auflagen. Was jetzt erlaubt ist, und wo die Grenzen der Werbung für medizinische Angebote sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Für jeden Mittelständler ist Werbung selbstverständlich. Doch auch wenn zum Beispiel Ärzte mit eigener Praxis wie ein Unternehmer denken, Ausgaben für Miete oder Personal haben oder sich im Wettbewerb um Patienten gegen andere niedergelassene Mediziner behaupten müssen – die falsche Werbung kann schnell zu berufsrechtlichen Konsequenzen führen. Denn zusätzlich zu den Berufsordnungen der Ärzte- und Zahnärztekammern gelten das Heilmittelwerbegesetz und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Diese untersagen den Heilberufen jede Werbung, die irreführend, anpreisend oder vergleichend ist. Und sie verlangen, dass Patienten nur inhaltlich zutreffende und allgemein verständliche Informationen erhalten sollen. Das klingt zwar schwammig, ermöglicht mittlerweile aber doch deutlich mehr werbliche Kommunikation als früher.

Das Ende des Kittelverbotes

Das Schalten von Anzeigen war Heilberufen lange nur zu „besonderen Anlässen“ erlaubt. Dies führte dazu, dass zum Beispiel Ärzte mit Anzeigen in der Tageszeitung lediglich auf die anstehende urlaubsbedingte Praxisschließung hinweisen durften. Wie streng die Werbebeschränkungen für Ärzte waren, zeigt auch das „Kittelverbot“. Es untersagte Medizinern, sich im Arztkittel zum Beispiel auf ihrem Werbeflyer oder der Homepage zu zeigen. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes im Frühjahr 2007 ist dies jetzt erlaubt. Und auch andere Werbeformen werden seitdem gestattet.

Erlaubte Werbemaßnahmen:
zum Beispiel

  • ƒLogo & Corporate Design
  • Visitenkarten, Briefpapier & Terminkarten
  • Webseite
  • Poster, Werbeflyer & Broschüren in der Praxis
  • Wartezimmer-TV
  • Radio-und Fernsehwerbung
  • Anzeigen in Online- und Printmedien
  • Tag der offenen Tür
  • Kunstausstellungen in den Praxisräumen
  • Pressemitteilungen
  • Kultur- und Sportsponsoring
  • Fahrzeugwerbung
  • Praxisschilder
  • Hinweise auf Ortstafeln
  • Give-aways
  • Werbung auf Einkaufswagen im Supermarkt
  • Geburtstagsglückwünsche an Patienten
  • Terminerinnerungen & Wiedereinbestellung auf Wunsch der Patienten
  • Werbung mit Testimonials

Und: Bilder von Krankheiten oder Vorher-Nachher-Vergleichen sind auch gestattet. Die bildliche Darstellung darf aber nicht missbräuchlich, irreführend oder in abstoßender Weise erfolgen

Verbotene Werbemaßnahmen:
zum Beispiel

  • Postwurfsendungen
  • Unaufgeforderte Wiedereinbestellung von Patienten
  • Verteilen von Werbemitteln auf der Straße
  • Werbemails
  • Telefonakquise
  • Angebote von Rabatten oder Aktionspreisen
  • Werben mit Geld-zurück-Garantien
  • Werbemaßnahmen, die sich an Kinder unter 14 Jahren richten

Abgrenzung Werbung und Information

Auch bei den erlaubten Werbemaßnahmen gilt, dass sie weder reißerisch formuliert noch in bunter Baumarkt-Optik sein dürfen. Im Vordergrund sollte immer die sachliche Vermittlung von Informationen stehen. Somit sind Übertreibungen und Superlative wie „Die beste Zahnärztin der Stadt“ genauso tabu wie auffällige Preisangaben in der Praxisbroschüre. Untersagt sind zudem Erfolgszusagen wie zum Beispiel in der Anzeige einer Klinik, die mit dem Satz warb „Es gibt keine hoffnungslosen Fälle!“ (LG Bochum, Urt. v. 21.08.2014 – 312019/14).

Umsicht ist auch gefragt bei der Bezeichnung der Praxis. Ärzte dürfen nur mit ordnungsgemäß erworbenen Facharzt-, Schwerpunkt- und Zusatzbezeichnungen nach den Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern werben. Kunstbegriffe wie „Männerarzt“ sind also tabu. Ebenso wenig darf eine einfache Praxis als Zentrum, Institut oder Klinik auftreten.

Testimonials ja, Promis nein!

In der freien Wirtschaft werden positive Aussagen von Testimonials gerne in die Werbemaßnahmen eingebunden. Auch Heilberufe dürfen dies mittlerweile in dezenter Form, zum Beispiel als Patienten-Dankesschreiben auf der Webseite. Weiterhin unzulässig ist jedoch das Bewerben von Heilmitteln mit Prominenten.

Auf die Positionierung kommt es an!

Wie bei jedem Unternehmen in der Marktwirtschaft gilt auch für Freiberufler in Heilberufen: Die Positionierung entscheidet über den Erfolg. Denn nur wer genau weiß, welche Leistungen welche Patienten ansprechen, und wie das Marktumfeld aussieht, wird sich über ein gesundes Wachstum freuen können.

 

Ein Beispiel für die zeitgemäße Gestaltung von Corporate Design & Webseite für Heilberufe sehen Sie hier am Beispiel einer Praxis für Psychotherapie.

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